Die persönliche Mobilität ist einem permanenten Wandel unterworfen. Trends wie Digitalisierung, Urbanisierung und die Sharing Economy haben einen großen Einfluss darauf, wie wir uns fortbewegen. Unternehmen haben mit einer alternden Belegschaft zu kämpfen und beginnen, den Klimawandel ernst zu nehmen. All diese Trends erfordern zukunftsorientierte und nachhaltige Mobilitätslösungen, um durch Mobilität eine höhere Lebensqualität zu gewährleisten.
Das Auto ist zwar immer noch das wichtigste Verkehrsmittel, alternative Mobilitätsdienste wie digitale „On-Demand-Dienste“ werden jedoch immer beliebter. Mobilität auf Abruf beinhaltet die Integration und Kombination verschiedener Transportmöglichkeiten, um die effizienteste Route von A nach B zu ermitteln. Diese Dienste, wie Wegfinder oder Wien Mobil, dazu gehören unter anderem Uber, öffentliche Verkehrsmittel oder E-Scooter und Fahrräder, die nur für die benötigte Strecke gebucht werden. Die Nutzer der ersten Stunde und damit die treibende Kraft hinter diesem Mobilitätswandel sind die digital affine, junge Generation in urbanen Gebieten. In früheren Generationen galt ein Auto oft als Statussymbol. Seitdem wurde das Thema Nachhaltigkeit umgedacht und jüngere Menschen tendieren dazu, umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu nutzen. Früher oder später wird das Auto seinen Wert als Statussymbol verloren haben. Das Mobilitätsverhalten der jüngeren Generation unterscheidet sich deutlich von dem der älteren Generation. Immer mehr junge Menschen setzen auf aktive Mobilität, Mikromobilität oder öffentliche Verkehrsmittel, anstatt selbst Auto zu fahren. Dieser Trend macht sich besonders in Studentenstädten bemerkbar. Aufgrund der zunehmenden Agglomeration in Ballungsräumen sprechen Staus, fehlende Parkplätze und der damit verbundene Zeit- und Kostenaufwand gegen den Besitz eines Autos. Darüber hinaus spielen steigende Kraftstoffpreise und höhere Steuern eine Rolle. Der Rückgang des privaten Autobesitzes kann nicht mit einer Mobilität von geringerer Qualität gleichgesetzt werden. Das bedeutet, dass diejenigen, die auf das private Auto verzichten, nicht unbedingt einen Zeit- oder Geldverlust hinnehmen müssen. Dank der Digitalisierung haben Nutzer von On-Demand-Diensten oft den gleichen Komfort wie Autobesitzer. Auch nach dem Abschluss führen viele Akademiker einen Lebensstil ohne eigenes Auto fort. Das Leben in Ballungsräumen macht es einfacher, auf alternative Weise zur Arbeit zu kommen. Selbst Autobesitzer entscheiden sich zunehmend gegen ihr Auto und nutzen stattdessen öffentliche Verkehrsmittel, Fahrgemeinschaften oder Fahrräder.
Der Standort des Unternehmens hat einen erheblichen Einfluss auf die Wahl des Transportmittels der Mitarbeiter. Während Mitarbeiter in größeren Städten häufig öffentliche Verkehrsmittel nutzen, um zur Arbeit zu gelangen, ist in ländlichen Gebieten das private Auto das bevorzugte Verkehrsmittel. Das Fehlen öffentlicher Verkehrsverbindungen und die Entfernung zum Arbeitsplatz erschweren es Bewohnern in ländlichen Gebieten, andere Verkehrsmittel als das private Auto zu nutzen. Trotz vieler Staus auf Österreichs Straßen ist der Pkw für die meisten Arbeitnehmer das schnellste Verkehrsmittel zur Arbeit. Oft wird eine längere Entfernung der Annäherung an den Arbeitsplatz vorgezogen, da dies häufig mit höheren Mietkosten verbunden wäre. Das hat zur Folge, dass die Zahl der Pendler stetig steigt und damit auch die Zahl der Autos auf Österreichs Straßen.
Eine höhere Lebenserwartung und sinkende Geburtenraten führen zu einer alternden Gesellschaft. Wenn die Babyboomer das Rentenalter erreichen, verlieren Unternehmen viele langjährige Mitarbeiter, deren Fachwissen und Erfahrung schwer zu ersetzen sind. Die Gewinnung junger, vielversprechender Talente wird somit zur Voraussetzung für den Fortbestand von Unternehmen. Wie bereits erwähnt, legt die jüngere Generation einen höheren Wert auf Nachhaltigkeit als ältere Generationen. Darüber hinaus besitzen weniger junge Menschen ein eigenes Auto und sind daher auf dem Weg zur Arbeit auf Alternativen angewiesen. Für zukunftsorientierte Unternehmen ist es daher unerlässlich, ein Mobilitätskonzept zu entwickeln, bei dem die Mitarbeiter kein eigenes Auto benötigen. Ein solches Konzept könnte für arbeitssuchende Berufseinsteiger ein entscheidender Faktor sein, ob sie ein Stellenangebot annehmen oder ablehnen. Auf diese Weise können neue Talente für das Unternehmen gewonnen und dem demografischen Wandel in der Belegschaft entgegengewirkt werden. Mit einem nachhaltigen Mobilitätskonzept ziehen Unternehmen nicht nur junge Fachkräfte an, sie senken auch Kosten und tragen zum Umweltschutz bei.
Immer mehr Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran und setzen alternative Mobilitätskonzepte für ihre Mitarbeiter um. Egal, ob es sich um Carsharing oder die Organisation eines Mitarbeiter-Shuttles handelt, die Umstellung auf gemeinsam genutzte Verkehrsmittel ist nachhaltig und reduziert die Anzahl der Autos im Berufsverkehr. Darüber hinaus benötigen Unternehmen weniger Parkplätze für ihre Mitarbeiter, was zu einer Kostenoptimierung führt. Generell ist die Umstellung auf neue Mobilitätskonzepte eine Win-Win-Situation für Mitarbeiter, Unternehmen und die Umwelt. Um einen Mobilitätswandel zu ermöglichen, müssen tief verwurzelte Vorurteile gegenüber der Autonutzung ausgeräumt werden. Geht das Management mit gutem Beispiel voran, wirkt sich das motivierend auf die Mitarbeiter aus. Es sollten auch Informationen über alternative Transportmittel zum Arbeitsplatz bereitgestellt werden. Wenn kostenbezogene und psychologische Anreize zur Verfügung stehen, ist es wahrscheinlicher, dass ein Umstieg auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel von der Belegschaft akzeptiert wird. Es ist daher Aufgabe des Unternehmens, Anreize wie Rabatte zu bieten und Maßnahmen zur Sensibilisierung umzusetzen. Darüber hinaus ermöglicht die Digitalisierung vielen Mitarbeitern, ihre Arbeit von zu Hause aus zu erledigen. Das Home-Office wird von immer mehr Unternehmen genutzt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Der mit dem Pendeln verbundene Zeit und die Kosten entfallen somit und der ökologische Fußabdruck der Pendler wird verbessert. Mobilität wird niemals an Relevanz verlieren, aber die Art und Weise, wie wir uns bewegen, muss an die heutigen Bedürfnisse angepasst werden. Lösungen früherer Generationen müssen geändert werden, um zukünftigen Bedürfnissen gerecht zu werden. Das Stichwort „Sharing Economy“ spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle und zeigt den Trend zum Teilen statt zum Besitzen. Es ist die Aufgabe von Unternehmen, ihre Mitarbeiter in Bezug auf alternative Mobilität aufzuklären und zu unterstützen, und es ist die Aufgabe jedes Einzelnen, offen für Veränderungen zu sein und nachhaltig zu handeln.